Jenseits von allem Kitsch um Weihnachten herum, hat Franziska Winder Kostbarkeiten rund um das Weihnachtsfest aus vergangenen Zeiten zusammengetragen. In Harrachstal, in der stimmungsvollen Landschaft des Mühlviertels, ist dieses Museumskleinod zu finden. Hier lässt sich wunderbar in die weihnachtliche Stimmung aus Kindertagen eintauchen. Eigene Erinnerungen werden wieder lebendig und durch das breite Hintergrundwissen von Franziska Winder in Bezug auf Weihnachtsbräuche und Weihnachtsschmuck erweitert.
Christbaumschmuck aus den Jahren 1800 bis 1960 aus den verschiedensten Materialien, wie Glas, Karton, leonischem Draht, Papier und Watte, ist hier liebevoll aufgebaut. Auch dem Brauchtum der Vorweihnachtszeit ist Platz eingeräumt. Neues und manch Bekanntes lässt sich über den Advent, das Räuchern und zur Weihnachtsschokolade entdecken, bzw. wieder ausgraben. Porzellanpuppen aus Thüringen um 1900, alte Papierkrippen, unterschiedlichste Christbaumständer ergänzen die Sammlung. Auch Weihnachtsbriefmarken aus Österreich, der erste Weihnachtsstempel vom Steyr-Christkindl-Postamt von 1950, Krampus-, Nikolaus-, Weihnachts- und Neujahrskarten um 1900 finden hier ebenso ihren Platz, wie altes Weihnachtspapier und ein Feldpostchristbäumchen.
Jedes Jahr gibt es eine neue Schwerpunktausstellung. Diesmal sind es ‚Wiener‘ Reiseuhren. Dieser Uhrentypus wurde von ca. 1770 bis 1850 ausschließlich in der Donaumonarchie und den Kronländern gefertigt. Die Formenvielfalt zeigt den Stil und den Geschmack dieser Epoche, die stark von der industriellen Revolution geprägt war. Das Verbreitungsgebiet deckt sich weitgehend mit dem Einflussbereich des Wiener Hofes. Zu den Besitzern dieser Uhren zählten vorwiegend der Klerus, der Adel, das wohlhabende Bürgertum und das Militär. Technisch waren sie ausgefeilt und sehr präzise im Ablauf. Der Mechanismus ist teilweise sogar durch einen Glasboden sichtbar gemacht. Kostbar vergoldet, in edle Hüllen reisefertig verpackt, versetzen sie uns heute noch in Staunen.
Franziska Winder sammelt nicht nur all diese Kostbarkeiten aus vergangenen Zeiten, sondern widmet sich auch der zeitlichen und geschichtlichen Einordnung. So entsteht seit vielen Jahren ein Museum der besonderen Art. Sie kauft alte Bestände auf oder bekommt sie überantwortet, weil die ehemaligen Besitzer um den Wert des Fortbestandes wissen und die Forschung darüber unterstützen wollen. Von Ende Oktober bis zu Maria Lichtmess am 2. Februar hat das Museum geregelte Öffnungszeiten. Den Rest des Jahres ist es nach telefonischer Vereinbarung ebenfalls jederzeit zu besichtigen.


