SCHICHTARBEIT

Herwig Berger Schichtarbeit Herwig Berger SchichtarbeitDer Maler Herwig Berger zeigt in der Ausstellung ‚SCHICHTARBEIT‘ gemalte abstrahierte Landschaft in der CART-Galerie Pregarten. Die Laudatio des Obmanns der Kulturgruppe CART, Ernst Hager, ist eine treffende Einführung in die Bilderwelt des Malers und soll hiermit für alle Interessierten zugänglich gemacht werden:

Schichtarbeit nennt Herwig Berger diese Ausstellung und wahrlich, es waren einige Arbeitsschichten notwendig, um diese Bilder sichtbar zu machen. In seinem Buch ‚und oder und‘ schreibt Friedrich Achleitner ‚zuerst ging der dichter durch die mariahilfer straße und dann ging die mariahilfer straße durch den dichter‘. Ähnlich ist es auch bei Herwig Berger: zuerst ging der Maler in die Landschaft und dann ging die Landschaft durch den Maler. Sinnlich Erfahrenes wird in Farbschichten verdichtet und es entstehen Landschaften mit abwesenden Figuren. Diese Bilder sind keine impressionistische Wiedergabe des Gesehenen, es sind vielleicht Erinnerungen, die zu einer emotionalen Bildform zusammengefügt werden. Der Geruch von modrigem Holz, warmer Erde, Wiesensalbei oder Schafgarbe ist den Bildern genauso inne, wie der Wind, das Rascheln eines Salamanders oder das Summen von Insekten. Wenn der ‚Schichtarbeiter‘ an seine Arbeit geht, sind viele Entscheidungen schon getroffen: Material (Papier oder Leinwand, Öl oder Acrylfarbe), Komposition, Hoch- oder Querformat. Nun kann er sich ganz auf den Arbeitsprozess konzentrieren und achtsam die Farbschichten zueinander und übereinander legen. Dabei muss er immer das Zufällige, das Unerwartete im Auge behalten. Die Arbeit erfolgt sehr konzentriert, denn ein Pinselstrich zu viel, ein Spachtelzug an der falschen Stelle kann die Stimmung unwiederbringlich in eine andere Richtung treiben. Wenn aber der rechte Augenblick beachtet wird, entsteht etwas Einzigartiges und wir können unsere Gedanken auf Wanderschaft schicken. Auf eine Wanderschaft, bei der es durchaus sein kann, dass wir manch Unbewusstem oder vergessenem Ort in unserer Seele begegnen. Kirkegaard schreibt: ‚Erkennen heißt nicht zerlegen, nicht erklären; es heißt, Zugang zum Schauen zu finden. Aber um zu schauen, muss man erst teilnehmen.‘ Diese Anteilnahme erwartet und fordert so ein Bild, will man für sich etwas Persönliches erkennen. Es geht nicht um eine akademische Diskussion über die Bilder, es geht darum, durch die Bilder in die subjektive Welt der eigenen Betrachtung zu gelangen.

Herwig Berger ist in Linz aufgewachsen, er hat eine Lehre als Drucksetzer absolviert und bei Prof. Buchegger Gebrauchsgraphik studiert. Sein zeichnerisches Handwerk hat er bei Prof. Kubovsky entwickelt und in jahrelanger Arbeit verfeinert. Seine Themen, neben der Landschaft, sind der Mensch in seiner Umgebung und Tiere – vor allem Hunde.

http://www.ernst-hager.at/

http://www.cart-pregarten.com/

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