Mathematische Formeln haben auch eine ästhetische Komponente – sagen Mathematiker. Leider ist diese für Laien nicht offensichtlich. Diesem Manko hat Eugen Jost Abhilfe geschaffen. Als Nicht-Mathematiker hat er Gefallen an mathematischen Konzepten gefunden, die er meisterlich und anschaulich in ästhetische Bilder übersetzt. Dabei ist sein Ansatz ein spielerischer, Mathematik soll für ihn Freude machen, Spiel, Spannung, Rätsel sein. Begonnen hat Eugen Jost mit ‚Bilderschriften‘, mit Texten, wo jeder Buchstabe eigentlich zum Symbol wird. Dann war es nicht mehr weit zu den Zahlen. Mathematik hat ihn immer schon fasziniert, so begann er mit Zahlen zu spielen, allerdings nicht einfach nur dekorativ, sondern auch mit Inhalt – jedoch ohne didaktische Absicht, das Spiel steht im Vordergrund. Geht man durch die Ausstellung, wird Mathematik eindrucksvoll bunt. Man sieht
- ‘ Magische Quadrate‘ – die Summe der Zahlen aller Zeilen, aller Spalten und der beiden Diagonalen sind gleich – bei denen nicht einfach nur Zahlen hingeschrieben sind, sondern wo jede einzelne Zahl ein Rätsel für sich ist – und das in mehreren Varianten (siehe auch Albrecht Dürers Kupferstich Melencolia und Goethes Hexeneinmaleins im Faust);
- Schriftbilder, bei denen einzelne Buchstaben farblich hervorgehoben sind und dem Text eine weitere Ebene eröffnen;
- Eine Hommage an die Zahl π, farbenprächtig und mit aller Kommastellen-Pracht (wobei Eugen Jost meint, einfach mit π=3 rechnen reicht vollkommen, es muss nicht immer alles so exakt sein);
- Eindrucksvolle Darstellungen von Kegelschnitten, Fibonaccizahlen (Fotografen aufgepasst);
- Die Euler’sche Wegsuche über die Königsberger Brücken (7 an der Zahl, alle benutzen, aber keine doppelt) findet man ebenso wie
- ‚Das ist das Haus vom Nikolaus‘ .
Für Eugen Jost müssen die Bilder inhaltlich stimmen und ästhetisch sein. Er erlaubt sich jedoch auch Abweichungen als Pointen einzubauen, das erhöht den Spaß der Entdeckung (gelegentlich passiert ihm so ein Pointen-Fehler auch unbewusst und er freut sich diebisch, wenn ein Besucher das bemerkt und ihn darauf hinweist). Ein solches Pointenbild ist die Darstellung des Pythagoräischen Dreiecks, das in der Abbildung zwar stimmt, aber wenn man die Quadrate zählt 25+25=49 ergibt. Wie das?
Vieles mehr ist spielerisch zu entdecken, bis hin zur Visitenkarte, die als Moebius‘sches Band gelesen werden kann! Gönnen Sie sich den Spaß.
http://www.softwarepark-hagenberg.com/events
http://www.everything-is-number.net


