LANDSCHAFTSELEMENTE

ZIM- 20151011-110004John Owen hat sich der Aquarellmalerei verschrieben. In jahrelanger Auseinandersetzung mit diesem Genre hat er es zu einer wahren Meisterschaft gebracht. Er versteht nicht nur mit Pinsel, Farbe und Wasser umzugehen, sondern befasst sich auch mit Themen um die Malerei herum. Als gelernter Chemiker weiß er, welche Farbpigmente auf welcher Papierzusammensetzung welche Effekte erzielen. Von großem Interesse ist für ihn auch die menschliche Wahrnehmung der Umwelt. Hier kommen Gehirnforschung und Optik zusammen. Durch die ‚Schule des Sehen‘ von Oskar Kokoschka geschult, ist Bildkomposition eine ständige Auseinandersetzung: wie bringt man was am besten zur Geltung. Das Motiv findet John Owen durch aufmerksame Beobachtung der Umwelt; was immer ihn dann emotional berührt, wählt er als Motiv aus. Er arbeitet so lange an dem Bild, bis alle seine innere Energie, seine Begeisterung über die Schönheit der Landschaft, auf das Blatt übergeflossen ist und eine gewisse Leere in ihm zurückbleibt. Das Malen ist für ihn daher, neben aller notwendigen handwerklichen Expertise, vor allem ein emotionaler Prozess. Ausgangspunkt ist das Licht, gespiegelt und reflektiert von der Materie. Für Owen besteht die malerische Welt aus einem Diesseits des Horizonts und einem Darüber, aus Himmel und materieller Welt. Er malt am liebsten an der Natur und stellt bei intensiver Arbeit fest, dass die Farben sich verstärken und verändern und wundert sich am Ende einer Arbeit oft über seine intuitive Farbwahl. Nach Erklärungen suchend, tauchte er tief in die Wissenschaft der Wahrnehmung ein und fand heraus, dass es mit Rezeptoren, Nervenbahnen, Verarbeitung im Gehirn, wanderndem Auge und Komplementärfarben zu tun hat. Ein Gespräch mit ihm darüber ist äußerst erhellend.

In der Galerie Owen in Freistadt sind in der Ausstellung Landschaftselemente eindrucksvolle Beispiele dieser breitgefächerten Auseinandersetzung mit dem Genre Aquarell zu sehen. Auffallend sind hier die unterschiedlichen Lichtsetzungen, vom glitzernden Wasser, über Nebellandschaften, trüben Wetterstimmungen bis hin zu strahlender Sonne. Dies und Details, wie z.B. durchsichtiges Wasser zeigen seine mittlerweile große Fähigkeit, mit Farbe und Wasser umzugehen. Muss er doch rasch und präzise arbeiten, da das Wasser und mit ihm die Farbe schnell trocknet und somit kein Korrigieren und Übermalen möglich ist. Zu sehen sind sowohl Mühlviertler Hügellandschaften, die ihn sehr an seine nordenglische Herkunft erinnern, Meereslandschaften, Stadtansichten, Gebirgslandschaften, Seen, Wiesen und Felder – Beispiele aus der ganzen Palette von Landschaftselementen.

John Owen hat einige Preise gewonnen, viele Ausstellungen im In- und Ausland bestritten und schreibt immer wieder für die englische Kunstzeitschrift ‚The Artist‘ über Besonderheiten seiner Arbeit und Werke von ihm wurden u.a. vom Leopold Museum angekauft.

ZIM- 20151011-110226LANDSCHAFTSELEMENTE / John Owen / Aquarelle
Galerie Owen / Pfarrgasse 15 / Freistadt
bis 19. Dez. 2015 / Fr 10-12 + 14-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr

 

Radiosendung / Die Welt des John Owen / cba.fro.at/291627

 

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