Der Odeonsplatz, wohl der italienischste Platz Münchens, ist eingerahmt von der Theatinerkirche (ital. Spätbarock), der Feldherrnhalle (eine Nachbildung der Loggia dei Lanzi in Florenz), dem Westtrakt der Residenz (dem größten Innenstadtschloss Deutschlands) mit seiner Renaissance-Fassade und offen hin zur Ludwigstrasse mit dem Siegestor an seinem Ende. Dieser Platz nun ist Ausgangspunkt für einen KUNSTNOTIZEN – Spaziergang durch die Galerien der Umgebung. Wir beginnen in der Brienner Straße, die neben der Theatinerkirche abzweigt. Gleich zu Beginn finden wir die Galerie Bernheimer, über einen Innenhof zu erreichen und durch ein großes Schild an der Straße angezeigt (http://www.bernheimer.com/photography/ ). Diese Galerie der ‚Fine Old Masters‘ wurde vor 10 Jahren um eine ‚Fine Art Photography‘ erweitert und ist mittlerweile einer der führenden Fotogalerien in Deutschland. Bis Mitte Juni 2015 kann man dort noch die eindrucksvollen, großformatigen Portraits und Akte von Vanessa von Zitzewitz bewundern. Beeindruckend sind auch die Videos, die den Entstehungsprozess der Fotografien dokumentieren. Einige Schritte weiter finden wir die internationale Galeriekette LUMAS (http://at.lumas.com/galerien/muenchen/). Über 2 Etagen taucht man in Fotokunst aller möglichen Genres ein. Absicht der Galerie ist es, gute, authentische Fotokunst erschwinglich zu machen und damit zum Sammeln anzuregen. Man kann sich aber einfach nur umsehen und genießen. Nach so viel Fotokunst freuen wir uns auf die älteste Galerie Münchens – seit 1825 gibt es die Galerie Wimmer (www.galerie-wimmer.de )– mit Gemälden sowohl aus der Münchner und der Düsseldorfer Schule des 19. Jhds als auch mit Ölbildern, Aquarellen und Skulpturen des frühen 20. Jhds und Zeitgenössischem.
[Ginge man die Brienner Straße weiter, käme man zum Königsplatz mit der Glyptothek, der Staatlichen Antikensammlung und dem Lenbachhaus ( http://www.lenbachhaus.de/). Etwas nach rechts sind wir dann im Kunstquartier mit den Pinakotheken, der Alten, der Neuen, der Moderne, dem Museum Brandhorst und der Sammlung Schack (http://www.pinakothek.de/) und dem neuen unterirdischen Ägyptischen Museum – Kunst aus allen Epochen.]
Wir jedoch gehen von der Galerie Wimmer zurück Richtung Odeonsplatz und biegen links in die Ludwigstraße ein, wo wir sehr bald die Galerie f5,6 (http://www.f56.net/) erreichen. Fotografen erkennen sofort, dass es sich bei diesem Namen um eine mittlere Blende handelt, also wieder eine Fotogalerie. Hier sieht man hauptsächlich ‚Junge Kunst‘, von jungen Menschen kuratiert und erhält so einen Einblick in zeitgenössische aktuelle Fotokunst. An der nächsten Ampel queren wir die Ludwigstraße und gelangen in die Galeriestraße. Dort finden wir die Ausstellungsräume des bereits seit 1823 bestehenden Kunstvereins München (http://www.kunstverein-muenchen.de/) – obwohl bereits so alt, zeigt er innovative, zeitgenössische Kunst, die oft weit über München hinaus Anerkennung findet.
[Von hier ist es nicht mehr weit zum Haus der Kunst (http://www.hausderkunst.de/), es ist bereits in Sichtweite. Hier wird zeitgenössische Kunst auf höchstem internationalem Niveau vermittelt. ]
Der Weg zurück zum Odeonsplatz führt diesmal durch den Hofgarten. Der ist im klassischen Renaissancestil angelegt – alles gespiegelt, mit Arkaden eingerahmt und mit dem Diana-Tempel in seiner Mitte. Hier wird im Sommer an lauen Abenden getanzt, Salsa, Tango, Swing, … für jedermann und kostenfrei (http://www.swingandthecity.com/muenchen/studios/hofgarten/). Zur Erholung und Erfrischung nach so viel Kunstgenuss findet man hier ebenfalls genügend Möglichkeiten.
Galerien sind üblicherweise kostenfrei zu besichtigen. Dort wird Kunst verkauft, man kann aber auch einfach nur stöbern. Museen zeigen eher etablierte Kunst, verkaufen nicht, verlangen daher Eintritt. Da die Ausstellungen in den Galerien und in den Museen ständig wechseln, lässt sich dieser Spaziergang beliebig oft wiederholen, ohne langweilig zu werden, führt er doch durch eine wunderschöne Ecke Münchens.


