
Der übliche Weg der künstlerischen Entwicklung ist vom Realismus Schritt für Schritt hin zur Abstraktion. Dirk Balke geht ihn anders herum, sogar bis hin zum Fotorealismus (und vielleicht irgendwann auch wieder zurück). Üblicherweise auch gesteht man dem Abstrakten eine stärkere emotionale Wirkung zu als dem Realismus. Eine Herausforderung für Dirk Balke. Er will ausloten, wie weit Stimmungen auch in diesen extrem realistischen Darstellungen transportiert werden können. Die wiederkehrenden Motive versetzt er in unterschiedliche Situationen und Farbgebungen, um diesen Stimmungstransport auszureizen. Aus seiner abstrakten Phase hat er geometrische Formen übernommen und sie zu realen Dingen werden lassen. Man sieht bei ihm Fenster, Tore, Häuserflächen, frontal, in Zentralperspektive dargestellt. Die Herausforderung hierbei ist es, eine gewisse Spannung zu erzeugen. Frontalperspektiven sind haben eine strenge Ordnung und strahlen Ruhe aus. Um nicht langweilig zu werden, gilt es eine gewisse Spannung zwischen Inhaltsleere und Erzählung aufzubauen. Das kann durch ein ‚Dahinter‘ sein, eine Spiegelung im Fenster oder ein Durchblick, durch ‚Vergänglichkeit‘, dem Abblättern von Farbe und Verwitterung von Holz. Dabei sind seine Darstellungen so realistisch, dass man versucht ist, ins Bild zu greifen, um herauszufinden, ob es Farbe ist oder doch Holzplanken eines Schiffes. Ausruf von Alicia, 7 Jahre, während der Vernissage: ‚Das ist ja echt!‘ Das bezeichnet wohl einen gekonnten Fotorealismus. Spannung wird bei Dirk Balke auch durch Ausloten von Realistischem und Narrativem, dem Erzählen von Geschichten, aufgebaut. Die Realität wird dabei so verändert, dass skurrile, rätselhafte Situationen entstehen: Wölfe in einem Museum, ein Steinbock auf einer Treppe – wohl eine Allegorie. In seinen neuesten Arbeiten, 2 Beispiele sind in der Ausstellung zu sehen, ist bereits wieder ein Hauch von Abstraktion zu erkennen. Wer weiß, vielleicht schließt sich eines Tages der Kreis hin zum Abstrakten, mit dem er angefangen hat. Spannend wird dann zu sehen, wie sich das derzeitige Arbeiten im Fotorealismus auf ein neues Abstraktes auswirken wird.
Dirk Balke arbeitet hauptsächlich mit Ölfarben. Seine ersten Versuche damit machte er bereits mit 7 Jahren und sieht sich seit damals als Öl-Maler. Nach dem Besuch der Kunstakademie in Essen lebte er einige Jahre in Wien und jetzt wieder in Düsseldorf. Auslandsaufenthalte und Studienreisen sind ihm wichtig, auch der Austausch mit anderen Künstlern. Daher ist er Mitglied in internationalen Künstlergruppen, bei DIE NEUEN MILBEN (www.dieneuenmilben.com) und der ASSOZIATION SÜDBÖHMISCHER BILDENDER KÜNSTLER (www.ajv.cz). In zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland stellte er seine Arbeiten bereits der Öffentlichkeit vor.
gALERIE Ol27 (in St.Oswald bei Freistadt, Markt 27)
21. März bis 8. Mai 2015 / täglich unter 0664 7355 7946
www.dirkbalke.com / kunst@dirkbalke.com / www.dieneuenmilben.com



Kommentare sind geschlossen.