
Surrealismus (1920er-1930er-Jahre)
Von allen Avantgarde-Bewegungen hatte der Surrealismus zwischen den Weltkriegen den nachhaltigsten Einfluss. Erklärtes Ziel des Schriftsteller, Gründers und führenden Kopfes André Breton war es vor allem, das Unbewusste mit dem Bewusstsein in Kontakt zu bringen, um so eine „Über-Realität“ zu schaffen, den surréalisme. Den Anstoß gaben Kubismus, Dadaismus und Sigmund Freud. Aus einer literarischen Bewegung hervorgegangen, trat der Surrealismus von Anfang an in einer Vielzahl von Einzelstilen in Erscheinung: surrealistische Bilder konnten Gegenstände über-realistisch perfekt wiedergeben wie bei Dalí oder am anderen Ende des Spektrums völlig abstrakt wie bei Miró. Unabhängig von der Art der Ausführung sollten diese Werke verblüffen. sogar schockieren oder beunruhigen, stets jedoch eine traumartige Atmosphäre schaffen, die manchmal hochspezifisch , manchmal vage und suggestiv sein konnte. Da das Unbewusste eine äußerst persönliche Sache ist, lässt es sich nicht kategorisieren. Buchstäblich alles konnte Thema eines surrealistischen Werks werden. Max Ernst experimentierte mit suggestiven Zufallsmustern. Magrittes ironische Gemälde arbeiten mit rätselhaften, oft sexuell gefärbten Zusammenstellungen. Der Maler und Bildhauer Arp setzte schlichte, vage biomorphe Formen in knalligen Farben scheinbar willkürlich zu Assemblagen zusammen. *


